Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus L.)


Der Gemeine Spindelstrauch ist mit wenigen Ausnahmen in ganz Europa auf kalkhaltigen, tiefgründigen Böden verbreitet. Seine zunächst grünen, später braungrünen Zweige sind häu­fig mit vier Korkleisten versehen und haben dadurch dann einen vierkantigen Querschnitt. Im Herbst verändert der Spindelstrauch, dessen Name auf die frühere Verarbeitung des Holzes zu Garnspindeln hinweist, die Farbe seiner Blätter von grün über gelb zu leuchtend rot. Die grünlich weißen Blüten, die hauptsächlich von Fliegen bestäubt werden, ordnen sich in einer Trugdolde an und sind zwittrig oder eingeschlechtlich. Die Frucht ist eine vierfächrige, rosafarbene Kapsel, in der sich vier weiße Samen befinden. Die Samen sind je­weils von einem fleischigen, orangefarbenen Samenmantel (Arillus) umgeben. Da die Form der Kapsel an den Kopfschmuck eines katholischen Priesters erinnert, trägt der Rutenstrauch auch den Namen „Pfaffenhütchen“. Zur Reifezeit springt die Kapsel auf und die an einem Faden hängenden Samen hängen aus ihr heraus. Sowohl die Samen als auch die Rinde und Blätter enthalten für den Menschen verschiedene giftige Stoffe.