Weißbeerige Mistel (Viscum album)


Bei der Mistel handelt es sich um einen Halbschmarotzer, der auf den Ästen von vor allem Laubbäumen (insbesondere Pappel, Weide, Eiche, Ulme, Esche) (besondere Unterarten aber auch auf Tanne und Kiefer) wächst und diesen Ästen Wasser und darin gelöste Mineralsalze entzieht. Das Gehölz kann Größen bis 1 m und ein Alter von fast 100 Jahren erreichen, große Exemplare können bisweilen den Trägerast zum Absterben bringen und damit ihrer eigenen Existenz ein Ende bereiten. Die Blätter sind immergrün, lederig und haben parallele Nerven, zusätzlich können die grünen Zweige Photosynthese betreiben. Bei der Keimung der durch Vögel, z. B. Mistel-Drosseln, verbreiteten Samen wird zunächst eine kleine Haftscheibe gebildet, aus der sofort ein Saugfortsatz in die Rinde des Wirtszweiges hineinwächst. Dabei werden die Rindenzellen des Wirtszweiges chemisch aufgelöst. Später entwickeln sich aus parallel zur Zweigoberfläche in der Wirtsrinde verlaufenden Rindenwurzeln weitere Senkerwurzeln, die vom Wirtsholz umwachsen werden. Aufgrund ihrer merkwürdigen Lebensweise und ihrer Giftigkeit spielt die Mistel in Mythologie und Aberglauben eine bedeutende Rolle. Sie enthält pharmakologisch bedeutsame Inhaltsstoffe. Aufgrund ihrer Seltenheit sollte die Tannen-Mistel geschützt werden. Die Laubholz-Mistel wird derzeit auf Grund einer starken Ausbreitung in einigen Städten bereits bekämpft.