Gemeine Eibe (Taxus baccata)


Zum natürlichen Verbreitungsgebiet der Gemeinen Eibe gehören Europa, Nordafrika und Westasien, wobei sie speziell in Mitteleuropa nur noch an wenigen Stellen von Natur aus vorkommt. Die Schatten ertragende Eibe vermag auf allen Standorten zu gedeihen. Sie wächst im Freistand oft mehrstämmig, kommt aber auch als einstämmiges Exemplar vor und kann über 1000 Jahre alt werden. Ihre Rinde ist rotbraun und blättert in großen Schuppen ab. Die Eibe hat tannenähnlich flache und gescheitelte Nadeln, auf deren Unterseite sich zwei Bänder mit Stomata befinden. Diese Stomata scheiden jedoch kein Wachs aus, das bei ande­ren Nadelgehölzen weiße Punkte oder Bänder auf der Nadelunterseite hervorruft. Bei der Eibe sind deshalb die Unterseiten im Gegensatz zur dunkelgrünen Oberseite hellgrün, aber nicht weiß. Die Nadeln werden zur Spitze hin allmählich schmaler und sind an der Basis lang gestielt. Dieser Stiel liegt den Zweigen dicht an und lässt junge Zweige grün aussehen.

Die Blüten sitzen in den Nadelachseln und sind zweihäusig verteilt. Sie öffnen sich bereits sehr frühzeitig im Jahr, und der Wind sorgt für die Verbreitung der zahlreichen Pollen. An der weiblichen Pflanze entwickeln sich noch im gleichen Jahr kleine Samen, die von einem roten, schleimigen Samenmantel (Arillus) umgeben sind. Mit Ausnahme dieses süßen Arillus ist die gesamte Pflanze hochgiftig. Selbst den eigentlichen Samen sollte man weder schlucken noch anbeißen. Allerdings gilt diese Giftigkeit nicht für alle Lebewesen gleichermaßen, so dass die Eibe von Rot- und Rehwild sogar stark verbissen wird.

Früher wurden aus dem Holz der Eibe Armbrüste und Bögen hergestellt. Heute verwendet man es für den Möbelbau, die Bildhauerei sowie für Drechslerarbeiten. Das Eibenholz ist eines der wenigen Nadelhölzer, das einen Farbkern, aber keine Harzkanäle enthält. Aufgrund des wertvollen Holzes und des starken Verbisses ist die Eibe heute in Wäldern selten gewor­den und steht unter Naturschutz.