Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata)


Der Riesen-Lebensbaum zählt zu den Arten, die die außerordentlich wuchskräftigen Nadel­wälder des pazifischen Nordwestens Nordamerikas dominieren. Mit bis zu 60 m Höhe und Durchmessern von bis zu 6 m (im Alter von ca. 1000 Jahren) ist diese sehr schattenertra­gende Art zusammen mit Sitka-Fichte und Westlicher Hemlocktanne am Endstadium der Entwicklung dieser Wälder beteiligt. Vom Abendländischen Lebensbaum lässt er sich vor allem durch die weißliche Zeichnung auf der Unterseite der Schuppenblätter unterscheiden.

Alle Lebensbäume bilden eine rötlich-braune Streifenborke aus. Dabei reißt die Borke infolge des ständigen Dickerwerdens des Stammes senkrecht längs auf, und abgestorbene Rindenpartien lösen sich streifenweise ab. Die Streifen können bis zu 2 m lang sein. Da die jüngeren zum Vorschein kommenden Schichten der Borke heller sind als die älteren, ergibt sich ein attraktives Farbenspiel.

Für die Ureinwohner des Nordwestens war Thuja plicata ein Baum von unmittelbarer praktischer Bedeutung. Sie nutzten das Holz als Baumaterial, insbesondere für Dächer (Schindeln), stellten aus ausgehöhlten Stämmen Kanus her und verwendeten das dauerhafte, leichte Holz zum Schnitzen ihrer hohen, bunt bemalten Totem-Pfähle.

Wegen seiner Schattenerträgnis und dem für die Nadelgehölze durchaus bemerkenswerten Ausschlagsvermögen eignet sich auch der Riesen-Lebensbaum ausgezeichnet für die Anlage von geschnittenen Hecken. Dies macht ihn auch zu einem klassischen Gehölz unserer Fried­höfe.