Der Spitz-Ahorn ist ein Baum des nördlichen und mittleren Europas. Er kann über 30 m hoch werden und hat eine längsrissige Borke. Sowohl die jungen Zweige als auch die Blattstiele der handförmig gelappten Blätter, die in haarfeine Spitzen ausgezogen sind, scheiden nach einer Verletzung weißen Milchsaft aus. Noch vor dem Laubausbruch erscheinen gelblichgrüne Blüten, die von Insekten bestäubt werden und die von den Hängen um Tharandt die erste unübersehbare Frühlingsbotschaft senden.
Sie wachsen zu einem Paar Nussfrüchte heran, deren Flügel in einem stumpfen Winkel zueinander stehen. Die beiden Teilfrüchte zerfallen bei der Reife und werden vom Wind verbreitet.
Im Herbst verfärben sich die Blätter goldgelb bis rötlich. Die Winterknospen sind weinrot, wobei die Seitenknospen dem Zweig dicht anliegen. Sein Holz ist weniger geschätzt als das von A. pseudoplatanus, wird aber für die gleichen Zwecke verwendet. Besonders selten und gesucht sind Vogelaugenahorn und Riegelahorn, zwei abweichend gemaserte Holztypen.