Esskastanie (Castanea sativa)


Die Essbare Kastanie stammt aus der Mittelmeerregion, d.h. aus Südeuropa, Nordafrika und Westasien. Sie benötigt tiefgründige, kalkfreie Böden in sonniger Lage, die zwar feucht, aber nicht vernässt sein dürfen. Die Esskastanie ist kurzschäftig und hat eine weitausladende Krone mit kräftigen Ästen. Ihre Blätter sind einfach, länglich-lanzettlich (bis 20 cm lang) und am Rand gezähnt. Im Herbst zeigt der Baum eine goldgelbe, langanhaltende Färbung. Die eingeschlechtlichen Blüten, die wie bei allen Fagaceen einhäusig verteilt sind, werden im Juni von Käfern bestäubt. Diese werden durch den intensiven Geruch und die zahlreichen, leuchtend gelben Staubbeutel angelockt. Die männlichen Blüten sind in Kätz­chen angeordnet. Die Esskastanie ist insofern eine Besonderheit, da die meisten anderen Kätzchenträger (z.B. Alnus, Corylus, Populus) windblütig sind. Diese blühen meist vor dem Laubausbruch, um eine von den Blättern ungehinderte Bestäubung gewährleisten zu können. Anders bei der Esskastanie: da sie insektenbestäubt ist, stellen die Blätter bei der Bestäubung kein Hindernis dar. Castanea blüht daher deutlich nach dem Laubausbruch. Die weiblichen Blüten sitzen am Grunde des männlichen Blütenstandes und sind im Gegensatz zu diesem sehr unscheinbar, so dass man sie erst bei genauem Hinsehen an den weit aus dem Fruchtbecher (Cupula) hervorragenden Griffeln erkennt. Die später stachelige Cupula öffnet sich mit vier Klappen und entlässt so die braunen Nüsse, die von Eichelhähern und Nagetieren verbreitet werden. Die Nüsse sind roh und geröstet essbar und besser unter dem Namen „Maronen“ bekannt.

Das ringporige Holz wird z.B. zur Herstellung von Möbeln, Fassdauben und (Reb-)Pfählen verwendet. Man verarbeitet es auch im Schiffsbau, da es vergleichsweise widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit ist.