Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)


Der Gemeine Wacholder ist auf der gesamten nördlichen Hemisphäre verbreitet. Damit ist er der einzige Vertreter dieser Gattung, der gleichzeitig in Europa und in Amerika beheimatet ist. Der Wacholder wächst sehr vielgestaltig ein- oder auch mehrstämmig. Seine Bodenan­sprüche sind äußerst gering. So gedeiht er noch auf nährstoffarmen, flachgründigen und extrem trockenen Böden. Zu jeder Zeit benötigt er aber ausreichend Licht. Aufgrund dieser Eigenschaften und seiner Verbissresistenz ist er zum Charakterbaum der Heiden geworden. Seine Blätter stehen zu dritt wirtelig und sind stets nadelförmig. Auf der Nadeloberseite verläuft ein relativ breites, weißes Spaltöffnungsband.

Die eingeschlechtlichen Blüten des Wacholders stehen in den Blattachseln und sind zwei­häusig verteilt. Erst im zweiten oder dritten Jahr nach der Bestäubung haben sich die Samen, die von einem fleischigen Beerenzapfen umgeben sind, vollständig entwickelt. Innerhalb des ersten Jahres sind die „Beeren“ noch grün (die biologisch keine Beeren sind, da nur Angi­ospermen Früchte ausbilden können!). Später verfärben sie sich blauschwarz, wobei sie von einer Wachsschicht überzogen sind.

In geringer Menge sind die „Beeren“ ungiftig, so dass sie z.B. als Gewürz für Sauerkraut oder als Aromaträger im Gin und Genever verwendet werden. In der Medizin werden die Inhaltsstoffe der Wacholderbeeren als harntreibendes und blutreinigendes Mittel angewen­det. Das Holz des Gewöhnlichen Wacholders hat einen aromatischen Geruch und ist für die Holzwirtschaft nur von geringer Bedeutung. Man kann es für die Herstellung von Möbeln sowie für Schnitz- und Drechslerarbeiten verwenden.