Europäische Lärche (Larix decidua)


Die Europäische Lärche ist vor allem ein Hochgebirgsbaum, der in vier voneinander isolier­ten Gebieten Mitteleuropas (Alpen, Sudeten, Karpaten und Polen) vorkommt. Je nach Teil­areal steigt sie in Höhen von 150 bis 2350 m und bildet dort z. T. die Waldgrenze. Sie bevor­zugt nährstoffreiche Böden, die bei ausreichender Wasserversorgung auch kalkhaltig sein dürfen. Ihre Äste höherer Ordnung hängen abwärts und die Jungtriebe sind schwach gelblich gefärbt. Das Sproßsssystem baut sich aus Lang- und Kurztrieben auf, wobei die hellgrünen Nadeln an den Langtrieben einzeln und an den Kurztrieben büschelig gehäuft auftreten. Im Herbst verfärben sich die Nadeln, bevor sie abfallen, goldgelb. Damit ist die Lärche der ein­zige bei uns heimische Nadelbaum, der sommergrün ist.

Mit dem Laubausbruch erscheinen auch die eingeschlechtlichen, windbestäubten Blüten, die an den Kurztrieben sitzen. Die männlichen Blüten sind durch ihren Pollen schwefelgelb gefärbt und hängen abwärts. Die weiblichen Blütenstände stehen dagegen aufrecht und sind purpurrot. Der sich entwickelnde Zapfen hat anliegende Schuppen und öffnet sich bei Feuchtigkeit nur einen kleinen Spalt (hygroskopischer Mechanismus). Aus diesem Grunde müssen die Samen, die bereits im Jahr der Bestäubung herangereift sind, häufig noch mehrere Jahre im Zapfen verbleiben, bis dieser soweit verwittert ist, dass die Samen ausfallen können. Der Samen selbst ist dreikantig und von einem Hautflügel umgeben. Das Holz der Europäischen Lärche ist das einzige einheimische, verbreitetere Nadelholz, das auch im Außenbau einsetzbar ist. Außerdem fertigt man aus Lärchenholz Möbel und Fur­niere.