Mit Ausnahme des äußersten europäischen Nordens (Irland, Schottland, Skandinavien) ist die Silber-Weide in ganz Europa verbreitet. Sie kommt auf nassen, nährstoff- und basenreichen Böden vor. Darüber hinaus verträgt sie auch häufige und lang andauernde Überschwemmungen, so dass sie zu den Charakterbäumen der Weichholzaue gehört. Mit einer Höhe von bis zu 25 m sind die Silber-Weiden die höchsten europäischen Vertreter dieser Gattung. Außerdem werden sie mit bis zu 200 Jahren für Weiden sehr alt.
Die schmal-lanzettlichen Blätter sind unterseits blaugrün und bleiben bis zum Blattfall silberweiß behaart. Der silbrige Glanz entsteht dadurch, dass alle Haare wie in eine Richtung gekämmt stehen. Man nennt die „seidig“ behaart. Die Silber-Weide besitzt am Blattstiel keine Drüsen. Ihre jungen Zweige sind gelbbraun und anfangs seidig behaart. An älteren Exemplaren hängen die Zweige oft über. Die zweihäusig verteilten Blütenstände erscheinen mit dem Laubausbruch. Die Silber-Weide zählt zu den sogenannten „Kopfweiden“. Bei diesen wurde früher alle zwei bis drei Jahre der Stamm „geköpft“, um lange, unverzweigte Ruten für die Korbflechterei zu erhalten.