Winterlinde (Tilia cordata)


Die in Europa heimische Kleinblättrige oder Winter-Linde kann neben Eiche und Eibe ein sehr hohes Alter (bis zu 1000 Jahre) erreichen. Der Schatten ertragende Baum bevorzugt nährstoffreiche Böden und bildet eine Krone mit der Form des Lindenblattes. Die Winter-Linde belaubt sich ungefähr zwei Wochen nach der Sommer-Linde. In den Nervenwinkeln der Blattunterseiten sitzen, vor allem bei älteren Blättern, rostfarbene Haarbüschel, die jun­gen Triebe sind kahl. Ihre überaus wohlriechenden, zwittrigen Blüten dienen den Bienen als Weide, werden aber auch vom Menschen genutzt (z.B. Lindenblütentee). Aus den Blüten entwickeln sich später einsamige Nüsse, die mit einem gelblich-grünen, zur Reife braunen Deckblatt als Flugorgan versehen sind. Die Nüsse sind nicht besonders dickwandig und lassen sich mit den Fingern zerdrücken. Das Holz kann im Modellbau, in der Bildhauerei und zum Schnitzen verwendet werden. Auch viele Holzfiguren aus dem Erzgebirge bestehen aus Lindenholz.