Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera)


Der Tulpenbaum wird in seiner nordamerikanischen Heimat bis zu 60 m hoch und ist dort ein geschätzter Holzlieferant. Der sehr anpassungsfähige Baum bevorzugt frischen, tiefgründigen Boden, den er mit seinen fleischigen Wurzeln durchdringt. Eine Besonderheit des Tulpenbaumes sind seine ungewöhnlich geformten Blätter. Sie haben einen gestutzten Mittellappen und zwei spitz ausgezogene Seitenlappen. Im Herbst verfärben sie sich goldgelb.

Der Name des Baumes stammt von seinen endständigen, tulpenförmigen Blüten. Allerdings sitzen seine Blüten häufig so hoch in der Lichtkrone, dass man sie nicht ohne weiteres betrachten kann. Die Blütenblätter sind blaugrün mit einem orangefarbenen Streifen. In der Blütenmitte steht ein rahmweißer Kegel, um den sich fleischige Staubfäden gruppieren. Aus der Blüte entwickeln sich lang geflügelte Nüsse, die sich zu einem zapfenähnlichen Frucht­stand anordnen. Dieser Fruchtstand ist noch über die Fruchtreife hinaus am Baum zu beo­bachten.

Im Winter erinnern die Knospen an den Schwanz („Kelle“) eines Bibers, da sie von der einen Seite betrachtet ganz schmal, von der anderen Seite aber sehr breit aussehen.

Kennzeichnend für den Tulpenbaum ist auch der Blattaustrieb. Sowie sich die Knospen­schuppen geöffnet haben, erscheint ein ungefaltetes, winziges Blatt, das schon in diesem Sta­dium unverkennbar die Form eines Tulpenbaumblattes hat. Um die volle Größe zu erreichen, streckt es sich noch über mehrere Wochen.