Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)


Der Schwarze Holunder kommt mit Ausnahme des äußersten Nordens in ganz Europa sowie in Nordafrika und Westasien vor. Dort besiedelt er frische, stickstoffhaltige, tiefgründige Ton- und Lehmböden. Früher wurde der Schwarze Holunder wegen der pharmazeutischen Wirkung seiner Früchte und Blüten angepflanzt, z.B. zur Vorbeugung von Erkältungskrank­heiten. Deshalb ist er heute oft in Siedlungsnähe verwildert anzutreffen. Die Zweige, deren Rinde mit pustelartigen Lentizellen (Öffnungen zum Gasaustausch) versehen ist, sind mit weißem, weichen Mark gefüllt. Etwa im Juni erscheinen in schirmförmigen Trugdolden die weißen Blüten. Diese werden von Fliegen und Käfern bestäubt, wobei auch Selbstbestäu­bung möglich ist. Zur Fruchtreife verfärben sich die Steinfrüchte schwarz und die Stiele des Fruchtstandes sowie die der einzelnen Früchte purpurrot. Während die Blütenstände aufrecht stehen, hängt der reife Fruchtstand über. Die Früchte werden durch Vögel verbreitet. Aus den Blüten des Schwarzen Holunders kann z.B. sogenannter „Fliederbeersekt“ und aus den Früchten z.B. Saft, Gelee, Kompott oder auch Suppe hergestellt werden. Der deutsche Name Holunder stammt von „holun-tar“ und bedeutet „Baum von (Frau) Holle“.